Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

Mit deutscher Unterstützung konnten die Ergebnisse der ersten Nationalen Waldinventur in Georgien erfolgreich präsentiert werden

04.11.2022 - Pressemitteilung

2013 initiierte das georgische Umweltministerium eine landesweite Forstsektorreform. Gemeinsam mit Beteiligten aus Regierungsorganisationen, Privatsektor, Nichtregierungsorganisationen und Universitäten wurde im Rahmen des Nationalen Waldprogramms eine nationale Waldpolitik entwickelt, auf der das neue, 2020 verabschiedete Forstgesetz sowie Leitlinien für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung basieren. Eine Frage blieb jedoch lange offen – wie steht es eigentlich um den georgischen Wald?
Um diese Frage zu beantworten, finanzierte die Bundesregierung die Entwicklung, Vorbereitung und Durchführung der ersten statistisch verlässlichen Waldinventur Georgiens durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Spezifisch ausgebildete georgische Feldteams untersuchten zwischen 2019 und 2021 mehr als zweitausend Waldstandorte. Nach Monaten der Datenanalyse wurden die Ergebnisse Anfang November vom georgischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium auf einer internationalen (hybriden) Konferenz in Tiflis vorgestellt.
Fast die Hälfte Georgiens (44,7%) ist mit Wald bedeckt. Mehr als 130 Baum- und Buscharten zeigen, dass der Wald noch weitgehend naturnah ist. Der Wald bietet Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, und die Diversität der Baumarten wird Georgien bei der Anpassung an den Klimawandel helfen. Gleichzeitig aber sind mehr als ein Drittel der Wälder degradiert, bedingt durch nicht nachhaltiges Management, Schädlingsbefall, Baumkrankheiten und die Beweidung durch Rinder und Schafe. Dramatisch sieht es für die Buchsbaumbestände aus, von denen über 90 % abgestorben sind.
Auf Basis der frischen Inventurdaten werden die GIZ, die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und zahlreiche weitere internationale Partner Georgien weiter bei der Umsetzung der Forstsektorreform unterstützen. Von 2021 bis 2028 erfolgt dies vor allem über das Vorhaben „Grüne Transformation Georgien“ (ECO.Georgia), das von der georgischen Regierung, dem Green Climate Fund, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) sowie der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) der Schweiz finanziert wird.

nach oben