Deutschland war das erste Land der Europäischen Gemeinschaft, das Georgien nach der Unabhängigkeit 1991 im Jahr 1992 völkerrechtlich anerkannte und diplomatische Beziehungen aufnahm. Im selben Jahr wurde die deutsche Botschaft in Tiflis eröffnet. Die engen und vertrauensvollen Beziehungen zwischen Deutschen und Georgiern haben eine 200-jährige Tradition, die auf die Einwanderung schwäbischer Bauern ab 1817 zurückgeht. In Deutschland bleibt der Anteil des früheren sowjetischen Außenministers und späteren Präsidenten Georgiens Eduard Schewardnadse an der deutschen Wiedervereinigung unvergessen. Wiederum werden auf georgischer Seite die entwicklungspolitischen Leistungen der Bundesregierung ebenso wie auch die vielfältigen kulturellen, akademischen und persönlichen Kontakte sehr geschätzt.
Nach Ausbruch des Krieges 2008 zählte Deutschland zu den ersten Staaten, die Georgien Hilfe für humanitäre Projekte zugunsten der Opfer und Vertriebenen und zur Unterstützung des Wiederaufbaus im Land leisteten. Um den Friedensprozess weiter voranzutreiben beteiligt Deutschland sich aktiv an der EU-Beobachtungsmission (EUMM).
Die politischen Beziehungen beider Staaten sind nach wie vor eng. Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte am 23. und 24. August 2018 Georgien und traf dort Premierminister Mamuka Bachtadse und Staatspräsident Giorgi Margwelaschwili. Sehr erfolgreich war auch der Auftritt Georgiens als Gastland bei der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2018. Im Rahmen der Europäischen Union setzt sich Deutschland für eine Annäherung Georgiens an Europa ein. Deutschland unterstützte den Abschluss des Assoziierungsabkommens der EU mit Georgien, die Aufnahme von Georgien, Armenien und Aserbaidschan in die europäische Nachbarschaftspolitik sowie die EU-Entscheidung zur Schaffung einer Östlichen Partnerschaft. Symbolisch für die enge Zusammenarbeit steht die 2017 eingeführte Visumsfreiheit für georgische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, die ihnen einen bis zu dreimonatigen Aufenthalt im Schengen-Raum ermöglicht.
Die Bundesregierung fördert die Integration der Gesamtregion auch durch die deutsche Kaukasus-Initiative im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Die erheblichen entwicklungspolitischen Leistungen, vor allem im Bereich der Energieversorgung, finden Resonanz.